Marketing Konzept oder Marketing Strategie ist die Frage nach des Pudels Kern!

In unserer Welt, die für jede Tat, jedes Gefühl, jeden Gegenstand, jede Tätigkeit und jede Unternehmung einen eigenständigen Begriff braucht, ist es schwer Überblick zu halten und vor allem die Unterschiede in all ihren Nuancen und Feinheiten zu kennen – eben des Pudels Kern.

Auch im Marketing kommt es derweil zu Unsicherheiten, wenn es darum geht, ob jetzt ein Marketing-Konzept oder eine Marketing-Strategie gefragt ist und was ist überhaupt der Unterschied?

Um das zu beantworten, betrachten wir jetzt den Pudel – ich meine den Kern – erst einmal genauer.

Der Unterschied zwischen Marketing-Konzept und Marketing-Strategie

Um den Unterschied in zwei Sätze zu fassen, gibt es zuerst folgende Definitionen:

• Das Konzept ist die Analyse von einem IST-Zustand mit Hinweis/Ausblick/Anleitung zum Soll-Zustand.
• Die Strategie ist der Weg zum Soll-Zustand.

Das Konzept ist also der Strategie übergeordnet, es betrachtet die gesamte Situation in der sich das Unternehmen befindet und untersucht jegliche Teilaspekte, die bereits eingesetzt oder gemacht worden sind.

Für ein Konzept im Digital Marketing-Bereich bedeutet das beispielsweise, dass ein SEO-Audit, ein Content-Audit, ein Social-Media-Audit und ein UX-Audit dazugehören – sowohl für das eigene Unternehmen als auch für die Mitbewerber.

Es werden Ziele und Kernbotschaften definiert und überlegt, welche Massnahmen/ Strategien einen Weg bilden, um diese Ziele zu erreichen. Es zeigt sich also, dass die Strategie oder Strategien ein Teil des Konzeptes ist, aber das Konzept ist nicht Teil der Strategie – zusätzlich könnte man hier noch unterscheiden zwischen Konzeption (also Umsetzung) oder Taktik (ebenfalls Umsetzung) beispielsweise der Strategie.

Zudem werden einzelne Budgets für diese Massnahmen festgelegt und eine Prioritätensetzung bzw. Realisation-Planung gemacht sowie besprochen, welche Tools zur Kontrolle und Umsetzung eingesetzt werden.

Die Digital Marketing Strategie hingegen ist zielgerichteter. Sie weiss wohin es gehen soll und muss nun den Weg genauer definieren. Dazu wird in der jeweiligen Position, bestimmt was getan werden muss und wie es getan werden muss, um das Ziel zu erreichen.

Auf einen Blick:

* Dabei ist mit Position die jeweilige Form der Strategie gemeint, beispielsweise: Paid-Marketing -Strategie.

War es das nun mit der Unterscheidung?

Nein, denn leider zeigt es sich in der Praxis, dass eine Strategie oftmals weitere Analysen nach sich zieht. Es gilt manchmal zusätzliche Kernbotschaften für Strategien zu definieren,  auf den Marketing-Kanal zugeschnittene KPIs und taktische Ziele zu formulieren und Ressourcen-Verteilung und Organisation genauer zu definieren oder abzuändern. Es scheint also manchmal Überschneidungen in den Vorgehensweisen von Konzepten und Strategien zu geben.

Trotzdem kann festgehalten werden, dass das Marketing-Konzept übergeordneter agiert und möglichst alle Bereiche des Digital Marketings mit einbezieht, genauso wie weitere Marketing- und Business-Massnahmen des Unternehmens und so grundsätzliche  Ziele und Zielrichtungen festlegt.

Brauch ich ein Konzept?

Marketing ohne Marketing-Konzept ist wie ein Fisch ohne Velo. Was heissen will, dass zwar das Marketing, Marketing ist (auch ohne Konzept), aber mit Konzept bin ich wesentlich schneller und zielgerichteter unterwegs.

Zur Veranschaulichung des schönen Bildes: Fisch mit Velo 🙂

Okay, der Vergleich hinkt vielleicht ein wenig in der Realität und das Zitat wurde natürlich zweckentfremdet, wichtig ist allerdings, dass Marketing ohne Konzept kein vollständiges Marketing ist.

Dennoch ist es erstaunlich, wie viele Unternehmen kein Konzept aufweisen oder nicht einmal daran interessiert sind, ein Konzept in Erwägung zu ziehen. Der Grund liegt meistens im Ressourcenaufwand wie Zeit und Geld.

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Hier ein paar Fragen, die helfen zu klären, ob ein Konzept nötig ist oder nicht:

• Kenne ich meine Ziele?
  • Nein? Dann muss ein Konzept her
• Kenne ich meine Zielgruppe?
  • Nein? Dann wäre wohl ein Konzept gut
• Kenne ich die Gefahren und die Chancen meines Marktes?
  • Nein? Wo ist dann das Konzept?
• Kenne ich die Situation meiner Mitbewerber und Mitbewerberinnen?
  • Nein? Wie wär es mit einem Konzept?
• Will ich meine Prozesse optimieren?
  • Ja? Ein Konzept kann dabei eine grosse Hilfe sein.
• Will ich Budget sparen?
  • Ja? Ein Konzept wird die Budgetfresser aufzeigen.
• Will ich mehr Gewinn machen?
  • Ja? Ein Konzept wird die beste Strategie eruieren.
• Kenne ich meine Marketing-Möglichkeiten?
  • Nein? Ein Konzept könnte diese ebenfalls  aufzeigen.
• Schöpfe ich alle meine Marketing-Möglichkeiten aus?
  • Nein? Wie auch, ohne Konzept?
• Hat mir meine Marketerin/ mein Marketer zu einem Konzept geraten?
  • Ja? Dann vertrauen Sie darauf.
  • Nein? Was ist denn das für ein Marketer oder Marketerin?

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Und welche Strategie ist die richtige für mich?

Diese Antwort hängt ganz von dem Ergebnis des Konzeptes (siehe oben) ab.

Denn die Strategie wird sichtbar, wenn durch das Konzept Ziele, Zielgruppe und Wettbewerbssituation, Marktsituation und Branchenspezifisches sowie Budget geklärt sind.

Dabei können die Strategien sehr unterschiedlich ausfallen. Sagen wir, Sie möchten Ihre Bekanntheit steigern (übergeordnetes Business-Ziel), dann könnten Im Digital-Marketing-Bereich in folgenden Bereichen Strategien festgelegt werden:

• Beispielsweise eine Influencer-Strategie, um seine Bekanntheit über einflussreiche Personen zu steigern,
• eine SEO-Strategie, um die Sichtbarkeit im Netz zu erhöhen,
• oder eine Content-Strategie, um den Brand mit Owned-Media zu stärken.

Jede Strategie hat ihre Vor- und Nachteile und nicht jede Strategie ist für jedes Ziel geeignet.

Aufschluss über den richtigen Weg, kann jedoch nur das Konzept geben, in denen die Rahmenbedingungen festgelegt werden.

Und so, um noch ein letztes Zitat anzuwenden, sagte schon Hermann Hesse:

«Die Praxis sollte das Ergebnis des Nachdenkens sein und nicht umgekehrt»

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